Die Seehundstation Norddeich
Die Seehundstation in Norddeich kümmert sich um die Betreuung von Meeressäugern. Rund 80 Tiere werden hier jährlich aufgezogen beziehungsweise aufgepäppelt, um dann wieder in das Meer entlassen zu werden. Viele ehrenamtliche Mitarbeiter, die sogenannten Wattenjagdaufseher, sind im gesamten Gebiet des Niedersächsischen Wattenmeeres unterwegs, um hilflose und verwaiste Tiere zu retten. Diese werden in die Seehundstation nach Norddeich gebracht und - notfalls auch tierärztlich - versorgt und somit auf ein späteres Leben in der Nordsee vorbereitet.
Wenn man in Greetsiel Urlaub macht, ist der Besuch der Seehundstation in Norddeich auf jeden Fall einen Ausflug wert. Von Greetsiel aus ist sie in kurzer Fahrtzeit zu erreichen. Kinder und Erwachsene können hier eine Menge über Seehunde lernen und erfahren, wie schützenswert diese Tierart ist. Bis 1935 waren Seehunde Freiwild und durften im Beisein eines Seehundjägers gefangen und getötet werden. 1971 gelang es zum ersten Mal, ein Tier erfolgreich auszuwildern. Sowohl Jäger als auch Naturforscher waren daran interessiert, durch Pflege und Auswilderung den Bestand an Seehunden zumindest zu erhalten. Zunächst war die Arbeit mit den Seehunden sehr beschwerlich, aber im Laufe der Zeit wurden zusätzliche Gebäude errichtet und Mitarbeiter eingestellt, sodass die Seehundstation in Norddeich immer weiter wuchs.
Wer mit Kindern in der Gegend um Greetsiel seine Ferien verbringt, kann die Seehundstation besuchen und die Gelegenheit nutzen, den Kindern etwas über diese Tiere beizubringen. In den Sommermonaten findet mehrmals eine ganz besondere Aktion statt. Kinder ab 4 Jahre können mit zwei Stoffseehunden ein Jahr eines Seehundes nachspielen und so viel über sie erfahren und lernen. Weitere Veranstaltungen, die von der Station veranstaltet werden, sind Wattwanderungen, sowie Führungen durch das Waloseum, das sich, wie der Name schon sagt, mit Walen beschäftigt. In dem Erlebniscenter erfahren Groß und Klein etwas über die Lebensweise dieser gigantischen Tiere und darüber, warum und wie sie auch manchmal ins Watt kommen.
Neben der Seehundstation und dem Waloseum gibt es auf dem Gelände auch noch das Nationalparkhaus. Hier werden dem Besucher verschiedene Ausstellungen über das Wattenmeer und die Bewohner dieser einzigartigen Natur präsentiert. Wer die Natur aber nicht nur auf Bildern oder in Glaskästen bewundern möchte, der kann sich einer der vielen Führungen anschließen. Bei diesen geht es sowohl in das Wattenmeer als auch auf die Deiche oder Salzwiesen. Für Urlauber in der Region um Greetsiel ist es auch möglich, an vogelkundlichen Exkursionen teilzunehmen.